manfred luther

Ausstellung "konkret auf papier" mit Werken von 16 internationalen Künstlern

Vom 15. April 2016 bis zum 17. September 2016


Öffnungszeiten: montags bis donnerstags, 11 - 16
                           samstags, 11 bis 13 Uhr
                           und nach Vereinbarung

_ idee konkrete zeichnungen
_ farbiger epilog auf die erden tage

in manfred luther tritt uns ein künstler entgegen, dessen werk sich so gar nicht in die gängigen „ismen“ einordnen lassen will. obgleich sich visuelle anklänge an die konstruktive kunst ergeben und verbindungen zur minimalart darstellbar sind, bleiben diese kategorien für manfred luther sekundär. nach anfänglich realistischen arbeiten beginnt manfred luther, der den beruf des technischen zeichners erlernt hatte, in den frühen 60er-jahren aus dem verlangen heraus, die „sinnlichen wahrnehmung und die vielfalt der erscheinungen zu verstehen“, mit der arbeit an der werkgruppe „idee konkrete zeichnungen“. er entwickelte dabei ein alphabet von 24 grundformen: neben dem kreis, dem dreieck, dem quadrat – eben auch das verschobene quadrat – das parallelogramm und weitere variationen und kombinationen der geometrischen grundformen. mit diesen figuren glaubte, er den inhalt der ganzen welt darstellen zu können, denn sein philosophisches werk ist der kern seiner künstlerischen arbeit. die „idee konkrete zeichnungen“ ist als kausales ordnungsprinzip des universums auf der basis erkenntnistheoretischer überlegungen angelegt und zieht, so luther, die „letztmögliche konsequenz aus den philosophischen standpunkten malewitschs (mystische grundsatzerklärung) und mondrians (symbolische grundsatzerklärung); als erkenntnistheoretische letztmögliche objektivierte verallgemeinerung in form und inhalt“ und muss als folge originären durchsinnens betrachtet werden.

die „idee konkrete zeichnungen“ bestimmt das gesamte werk manfred luthers. nach der erstmaligen umsetzung der sinnzeichen in sensiblen tusche-blättern ende der 60er-jahre folgt um 1970 die werkgruppe „paraphrasen“, an die sich die  ausarbeitung des formenkanons in schwarz-grauen siebdrucken anschließt. in den frühen 80er-jahren findet dann mit dem „farbigen epilog auf die erdentage“ eine hinwendung zur farbe statt, welche sich auch in der seit 1983 entstandenen folge „cogito ergo sum“ auswirkt, bei der luther letztendlich nur noch den kreis als figur gelten lässt.
manfred luther, der 2004 in dresden verstorben ist, war einer der wichtigsten vertreter der konstruktiven kunst in dresden – einer kunst, die in der ddr aus politischen gründen unerwünscht war. und so blieb ihm eine anerkennung seiner künstlerischen arbeit bis in die späten lebensjahre verwehrt. heute befinden sich seine arbeiten in zahreichen namhaften museen u.a. in dresden, stuttgart und würzburg.

Wir laden Sie herzlich ein, sich diese und weitere Bilder der aktuellen Ausstellung  im K16 anzuschauen!

K16 am Rhein
Königstraße 16
47198 Duisburg


Kunsthistoriker
Kai-Uwe Holze
Kunst Konzepte Realisation
tel. +49 (0)2066 397086
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